Divertikel
Bei vielen Menschen bilden sich im Laufe der Jahre Aussackungen der Darmschleimhaut aus. Dabei stülpt sich die Schleimhaut durch eine Muskellücke, so dass von innen betrachtet eine Aussackung zu sehen ist. Dann spricht man von einer Divertikulose, ist nicht als krankhaft zu werten.
Man geht davon aus, dass die Patienten vermehrt Divertikel ausbilden, die eher an Verstopfung leiden und aber zu wenig Ballaststoffe zu sich nehmen. Daher stellt die ballaststoffreiche Ernährung eine wichtige Stütze in der Prophylaxe dar, wenn Divertikel Probleme bereiten.
Da im Bereich des Divertikels selber die Muskelschicht ja fehlt, ist die Darmwand hier sehr dünn und kann im Rahmen von Schleimhautverletzungen auch einreißen.
Damit gelangen Bakterien in die Darmwand oder sie treten gar aus dem Darm aus, dann spricht man von einer Perforation. Die meisten Perforationen bei Divertikulose sind sogenannte „gedeckte Perforationen“, weil der Körper diese kleinen Lecks mittels anderer Darmschlingen oder dem sogenannten großen Netz abdecken kann. Dennoch führen diese Entzündungen zu Schmerzen, Fieber und starkem Krankheitsgefühl, dann sprechen wir von einer akuten Divertikulitis. Die Divertikelkrankheit kuriert man in der Regel der Fälle mit einem Antibiotikum und leichter Kost oder Nahrungskarenz. Ob der befallene Darmabschnitt operiert werden muss, etwas, was in der Regel in Bauchspiegelungstechnik, in der Laparoskopie möglich ist, entscheidet sich darüber, ob die Erkrankung nur die Schleimhaut befallen hat oder gar die ganze Darmwand. Denn letztere verursachen am Darm Verengungen und gehören immer operiert im entzündungsfreien Intervall. Ist ein Patient allerdings immer wieder von derartigen Entzündungen geplagt, dann sehen wir auch darin eine OP-Indikation.